Wesentliche Änderungen im LK-System
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“Die wesentlichen Änderungen für die Berechnung der neuen Generali Leistungsklasse, die am 1. Oktober 2020 startet, haben wir bereits dargestellt. Auch die Berechnung der LK-Verbesserung aus den Parametern Punkte, Hürde und Altersklassenfaktor wurde in der letzten Woche vorgestellt. Teil drei unserer Veröffentlichungen zur LK 2.0 befasst sich mit dem Motivationsaufschlag, damit verbundenen Themen sowie mit den Boni für besondere Wettbewerbe und den Aufschlägen bei Nichtantreten.
Auswertung im Wochen-Rhythmus
Wöchentlich werden alle neuen (noch nicht berücksichtigten) Ergebnisse ausgewertet, die bis zum jeweiligen Sonntag erspielt und spätestens bis Dienstag 24:00 Uhr in der Nationalen Tennisdatenbank (NTDB) vorliegen. Ergebnisse von Montag oder Dienstag bleiben demnach außen vor. Die Auswertung erfolgt wie bereits beschrieben, wobei der auf eine Nachkommastelle abgeschnittene Begleitwert die neue, nach außen ausgewiesene LK ergibt. Diese ist maßgebend für Turnierannahme und Setzung sowie für die Mannschaftsaufstellungen zu den festgesetzten Stichtagen. Diese LK ist dann für mindestens eine Woche gültig und ist Basis für die weiteren Berechnungen.
Monatlicher Motivationsaufschlag statt jährlichem Abstieg
Jeder Spieler bekommt pro Monat einen Wert von 0,1 auf seine LK hinzugerechnet. Dies bedeutet einen jährlichen Abstieg von 1,2 LK-Stufen, gleichmäßig auf die Monate verteilt. Erzielt jemand in einem Jahr kein Ergebnis, so steigt er also um 1,2 ab. Im alten System stieg er um 2 LK-Stufen ab - die neue Regelung ist also deutlich sanfter.
Der Motivationsaufschlag wird am Ende des Monats fällig. Er wird am letzten Tag des Monats auf den Begleitwert geschlagen und geht am darauffolgenden Mittwoch in die LK-Berechnung ein. Kann ein Spieler in dem betrachteten Monat Ergebnisse aufweisen, so werden diese mit dem kommenden Aufschlag wöchentlich verrechnet. Am Monatsletzten wird dann ggf. nur noch ein verbliebener Rest entsprechend ausgewertet.
Der Aufschlag wirkt sich also monatlich sichtbar auf die LK aus und soll den Spieler so zugleich motivieren, aktiv zu bleiben bzw. aktiv zu werden; von daher die Bezeichnung "Motivationsaufschlag".
Rücknahme des Motivationsaufschlags bei längerer Passivität
Im alten System war es möglich, aufgrund von Verletzung, Schwangerschaft, Auslandsaufenthalt oder anderen Gründen der Passivität eine Festschreibung seiner LK zu erwirken. Dies musste vom Spieler explizit beantragt werden.
Anstelle dieser Festschreibung tritt nun folgende Regelung: Hat jemand 12 Monate kein gewertetes Spiel bestritten, dann werden ihm 50 %, also 0,6 des bis dahin aufgelaufenen Jahreswerts erlassen. Dies erfolgt automatisch und erfordert so keinen Verwaltungsaufwand mehr. Für längere Spielpausen gilt dasselbe.
Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass nach wie vor Spieler zum 31.03. eines Jahres aus dem LK-System genommen werden können, wenn sie in keiner LK-relevanten namentlichen Meldung aufgeführt sind und in diesem und den beiden vorangegangenen Jahren kein LK-relevantes Spiel ausgetragen haben. Solche Spieler müssen dann ggf. neu eingestuft werden.
Höherbewertung der Mannschaftsspiele
Die große Mehrzahl der Ergebnisse kommt aus den Mannschaftsspielen. Ferner spielt insgesamt gesehen nur eine Minderheit zusätzlich Turniere.
Bei diesem Spielerverhalten ergibt sich das Problem, dass viele leistungsstarke Spieler zu wenig Ergebnisse erzielen, um sich adäquat im LK-System wiederzufinden, da sie nur einige Mannschaftsspiele bestreiten. Die Folge war eine Flut von Umstufungen zum Mannschaftsmeldetermin.
Dem wird im neuen System durch folgende Maßnahmen gegengesteuert:
a) Die Siege im Doppel bringen mehr Punkte als früher
b) Der potentielle Abstieg wurde wie oben beschrieben abgemildert.
c) Durch die Transparenz seiner LK-Entwicklung wird der eine oder andere vielleicht doch geneigt sein, ein Turnier zu spielen, wenn er sieht, dass die Mannschaftsspiele nicht ausgereicht haben, um seine LK zu halten.
d) Die Siege bei den vom DTB und den Verbänden organisierten Mannschaftsspielen (Einzel, Doppel und Mixed) werden 10% höher bewertet.
Dieser Bonus von 10 % ist zwar relativ gering, sollte aber zusammen mit den übrigen Maßnahmen Wirkung zeigen, zumindest im unteren LK-Bereich.
Meisterschaftsbonus
Für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften, an Verbandmeisterschaften oder an den Meisterschaften der nächstuntergliederten Region (meist Bezirk) wird ein Bonus von 0,1 LK-Punkten vergeben. Der Bonus wird pro Spieler und Kalenderjahr nur für einen dieser Wettbewerbe gewährt und setzt voraus, dass mindestens ein vollständiges Einzel (ohne Aufgabe) bestritten wurde.
Im Vergleich zur alten Regelung gibt es den Bonus nur einmal und er ist außerdem für alle Kategorien gleich - er ist ja ohnehin "geschenkt" und nicht leistungsorientiert.
Ahndung von Nichtantreten
Das Nichtantreten eines Spielers bzw. einer Doppel- oder Mixed-Paarung wird mit einem "n.a." vermerkt und geahndet. Der Grund für das Nichtantreten ist dabei ohne Belang. Davon ausgenommen ist lediglich das Nichtantreten zu weiteren Spielen innerhalb desselben Turniers nach vorherigem Nichtantreten oder vorheriger Aufgabe.
Bei jedem n.a. erhalten die Spieler einen Motivationsaufschlag von mindestens 0,1 auf ihre LK. Hierbei werden die letzten 12 Monate betrachtet. Liegt in dieser Frist bereits ein n.a. vor, so wird das neue n.a. mit einem Aufschlag von 0,3 geahndet; liegen bereits mehrere n.a. in dieser Frist vor, dann mit einem Aufschlag von 0,5.”